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Das Burkitt-Lymphom

Das Burkitt-Lymphom zählt zu den am schnellsten wachsenden Tumorarten des Menschen und wurde nach seinem Entdecker, dem Tropenarzt Dr. Denis Burkitt benannt. Das Burkitt-Lymphom gehört in die Gruppe der sog.  Non-Hodgkin-Lymphome  und wird vereinfacht als Lymphdrüsen- oder Lymphknotenkrebs bezeichnet. Dies ist insofern ein irreführender Ausdruck, da beim Burkitt-Lymphom nicht nur Lymphknoten, sondern ganz allgemein Zellen des  lymphatischen Systems  und Organe befallen sein können.

Das Burkitt-Lymphom entsteht aus B-Lymphozyten und ist daher ein B-Zell-Lymphom. Das Abwehrsystem des Körpers hat T- und B-Lymphozyten, die sich aus Stammzellen des Knochenmarks differenzieren. Sie sind für unterschiedliche Bereiche der Immunabwehr verantwortlich.

Die Ursachen für das Burkitt-Lymphom sind weitgehend ungeklärt, es scheint jedoch ein Zusammenhang mit Virusinfektionen (v.a. Epstein-Barr-Virus) und Chromosomenschädigungen zu geben. Bei HIV-Patienten kommt das Burkitt-Lymphom gesteigert vor. Man findet ein vermehrtes Vorkommen in Afrika, wo es die häufigste bösartige Krebserkrankung bei Kindern darstellt. Diese Form des Burkitt-Lymphoms wird endemisches Lymphom genannt.

Das Tumorgewebe tritt v.a. im lymphatischen Gewebe von Organen des Bauchraums (Niere etc.) und im Gesicht (Kiefer und Hals) auf. Optisch dominieren dabei Schwellungen in den jeweiligen Regionen, die besonders am Kopf schnell sichtbar sind.

Wird die Diagnose in einem frühen Stadium gestellt, ist das Burkitt-Lymphom gut behandelbar. In der Regel wird Chemotherapie angewandt, manchmal in Verbindung mit einer Strahlentherapie.

Die Prognose‎ für den einzelnen Patienten hängt in erster Linie davon ab, an welcher Form des NHL er erkrankt ist und wie weit die Krankheit zum Zeitpunkt der Diagnose fortgeschritten ist (Krankheitsstadium):

Die Lebenserwartung bei Non-Hodgkin-Lymphom im Überblick

Zusammenfassend ergeben sich beim Non-Hodgkin-Lymphom vielfältige Möglichkeiten der Heilung und damit einer normalen Lebenserwartung. Obgleich die hoch maligne Version unbehandelt binnen weniger Monate zum Tod führt, liegt bei Behandlung die Heilungsquote bei 40­ bis 50 Prozent. Setzt die Therapie in den Stadien eins und zwei ein, beträgt die Wahrscheinlichkeit der Heilung 80 bis 90 Prozent.

Zu beachten ist, dass die Krankheit in etwa 40 Prozent der Fälle nach einigen Jahren erneut auftritt. Niedrig maligne Lymphome überleben im Schnitt 40 Prozent der Erkrankten. Dies liegt vor allem daran, dass erst in den Stadien drei und vier Symptome auftreten. Die Behandlung setzt dementsprechend erst in einem fortgeschrittenem Stadium der Erkrankung ein.

Bei Jerome wurde das Non-Hodgkin Burkitt Lymphom B-NHL Stufe 4 Hoch Risiko diagnostiziert. Seine Heilungsquote liegt sie bei ca. 60 %.

Quellen:

https://www.krebsgesellschaft.de/

https://www.lymphozyten-info.de/non-hodgkin-lymphom-lebenserwartung.html

U. Dührsen: Burkitt-Lymphom, in: G. Ehninger, S. Petasch: Colloqium Onkologie 8. Update Hämatologie / Onkologie 2009, Lukon 2009, S. 82-83
H.-J. Schmoll. K. Höffken, K. Possinger (Hrsg.): Kompendium Internistische Onkologie, Springer Verlag 2006
Robert Koch-Institut (Hrsg.): Krebs in Deutschland 2005/2006. Häufigkeiten und Trends, Berlin 2010